Geschichte

Stadt

Aus der Geschichte


Die Stadt Ramstein-Miesenbach mit rund 8.000 Einwohnern wurde am 7. Juni 1969 im Zuge der Verwaltungsreform des Landes Rheinland-Pfalz aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Ramstein und Miesenbach gebildet. 1991 wurden der Gemeinde die Stadtrechte verliehen. Ramstein-Miesenbach ist Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde (VG) mit rund 18.000 Einwohnern, die im Dezember 1971 aus den Ortsgemeinden Ramstein-Miesenbach, Hütschenhausen, Kottweiler-Schwanden, Niedermohr und Steinwenden entstand. Die VG gehört zum Landkreis Kaiserslautern.

Historische Aufnahme Ramstein, Landstuhler Straße

RAMSTEIN - Schon vor der Römerzeit bestand an der sehr alten West-Ost-Straße nördlich der westpfälzischen Moorniederung eine Siedlung. Keramik- und Münzenfunde sowie Reste einer Villa bei der Unterschernauer Mühle bestätigen den Weiterbestand dieser Siedlung in der Zeit der Römer.

In einer Urkunde vom 2. Juni 1215 wird Ramstein erstmalig genannt. Darin schenkte Kaiser Friedrich II, der Enkel von Friedrich Barbarossa, das Patronatsrecht der Mutterkirche von Ramstein und den zwei Tochterkirchen Weilerbach und Spesbach dem Reinhard von Lautern. Dessen Nachkomme, Siegfried von Hohenecken, überließ dieses Recht 1253 der Deutschordenskomturei Einsiedeln.

Im Jahre 1366 lebte in Ramstein der Edelknecht Johannes von Ramstein, der in Diensten des Grafen von Veldenz stand und ein eigenes Siegel führte. Im späteren 14. Jahrhundert kam Ramstein zu Kurpfalz.

Nach einer Urkunde vom 18.10.1387 war Ramstein Sitz des gleichnamigen Gerichts- und Amtsbezirks. Dorf und Gericht gehörten zum kurpfälzischen Oberamt Lautern. Gerichtssiegel sind erst aus den Jahren 1674 und 1774 bekannt. Nach dem Einmarsch der Franzosen im Jahre 1793 wurde das Gericht aufgehoben. Mit Einführung der napoleonischen Verwaltung bildete Ramstein eine Marie im Kanton Landstuhl. Nach 1818 wurde Ramstein selbständige Bürgermeisterei.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) war Ramstein vollständig entvölkert. 1684 siedelten wieder 9 Familien in dem Ort. Lebten 1802 erst 368 Menschen in Ramstein, so wuchs die Bevölkerung bis 1900 auf über 2000 Seelen. Dazwischen, in den fünfziger und sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts, zwang die wirtschaftliche Not viele zur Auswanderung.

Im 18. und 19. Jahrhundert war in Ramstein neben der Landwirtschaft die Ausbeutung des Torfes im Sommer im Bruch eine wichtige Beschäftigungsquelle. Später, besonders nach dem Bau der Eisenbahnlinie nach Kusel 1868, verdienten sich die Männer auch als Pendler in den saarländischen Gruben ihr Brot. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam Textilindustrie in den Ort, die zeitweise mehreren hundert Beschäftigten Arbeit bot. Aus dem Bauerndorf mit Handwerkern und Kaufleuten wurde allmählich eine Arbeitergemeinde.

Große wirtschaftliche und soziale Umwälzungen brachte der ab 1951 unter Federführung der Franzosen errichtete US-Flugplatz mit sich, der heute unter anderem das Hauptquartier der amerikanischen Luftstreitkräfte in Europa, das amerikanischen Luftstreitkräfte Afrika sowie das NATO-Hauptquartier "Allied Air Command" beherbergt. Die Stadt mußte dafür rund ein Drittel ihrer 4300 Hektar großen Gemarkung abtreten. Mit über 2.000 deutschen Zivilbeschäftigten ist der Flugplatz der bedeutendste Arbeitgeber der Stadt. Über 8.000 Soldaten mit rund 15.000 Familienangehörigen sind auf dem Ramsteiner Flugplatz beschäftigt.

Eine größere Industrie- und Gewerbeansiedlung in Ramstein begann in den 70er Jahren. Damals hatte die Ortsgemeinde südwestlich von Ramstein ein rund 66 Hektar großes Industriegebiet erschlossen, auf dem sich zahlreiche Unternehmen ansiedelten. In unmittelbarer Nachbarschaft hat die Stadt in den 1990er Jahren einen 93 Hektar großen Industrie- und Gewerbepark, das "Industriezentrum Westrich", ausgewiesen und baureif gemacht. Nördlich des Stadtzentrums, entlang der Bahnlinie, ist ein Dienstleistungszentrum mit Handwerks-, Handels- und Gewerbebetrieben gewachsen, das Gewerbegebiet "Stutzenwald". Ein weiteres Gewerbegebiet "Am Wasserturm" am Ortsausgang in Richtung Spesbach besitzt noch freie Flächen für Handwerk und Gewerbe.

Ehemaliges Bürgermeisteramt Miesenbach

MIESENBACH - Die Frühgeschichte des Ortes ist wohl ähnlich der von Ramstein. Seine erste urkundliche Erwähnung findet Miesenbach im Jahre 1255. Diese Urkunde berichtet davon, daß König Wilhelm dem Wildgrafen Konrad die "villa de Mensinbach" für 300 kölnische Denare verpfändete. Eine Urkunde aus dem Jahre 1274 nennt einen "Machtolf de Mensenbach". Otto von Huneberg hatte von den Herren von Bolanden eine Manse in Miesenbach zu Lehen. Ferner besaß die Komturei Einsiedel im Ort einen Hof.Später gehörte Miesenbach zur Kurpfalz und zum Gericht Steinwenden. Wahrscheinlich wohnten Inhaber des Lauterer Burglehens zeitweise in dem 1506 genannten "Haus zu Miesenbach" und legten dort einen Park an, auf den heute der Gewannname "Lustgarten" zurückzuführen ist. In Miesenbach war die Viehzucht mit regelmäßigen Viehmärkten von Bedeutung. Auch kamen einige der weitgereisten westpfälzischen Musikanten aus Miesenbach. Heute ist Miesenbach hauptsächlich Wohngemeinde. Die Einwohner finden in Ramstein sowie in Betrieben in Landstuhl, Kaiserslautern oder im benachbarten Saarland und in der Vorderpfalz ihre Arbeitsplätze.

RAMSTEIN-MIESENBACH heute:
Die zentralörtliche Bedeutung der jungen Stadt wird deutlich an den zahlreichen Firmen, Unternehmen und Dienstleistungsbetrieben, an modernen Sportstätten, einer ausgezeichneten medizinischen Versorgung und einem regen kulturellen Leben. Neben einer großen Grundschule (Wendelinusschule) und der Realschule plus Am Reichswald besitzt die Stadt auch ein 1997 gegründetes Gymnasium, das Reichswald-Gymnasium. Ein vielseitiges Vereinsleben bietet alle Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung und Unterhaltung. Im Kultur- und Tagungszentrum der Stadt, dem "Congress Center Ramstein" (CCR) finden neben bekannten Stars, aber auch regionale Künstler ein angemessenes Forum. Auch für Kongresse und Tagungen eignet sich das 1986 eröffnete Haus, in dem u.a. auch die Stadtbücherei, das INFO-Center mit Kartenverkauf für den ÖPNV und die Post zu Hause ist. Das Heimatmuseum - "Museum im Westrich" - mit einer ständigen Ausstellung von Kulturgut und Sammlerstücken sowie wechselnden Sonderausstellungen hat im ehemaligen Rathaus (erbaut 1750) ein würdiges Zuhause gefunden. Eine Attraktion in der Region ist das Freizeitbad "Azur" mit seiner vielseitigen Badewelt im Innen- und Außenbereich für Familien, Sportler und Erholungssuchende. Im Pfadfinderzentrum "Kurpfalz" in Ramstein sind Jugendgruppen aus ganz Deutschland zu Gast. Ruhe und Entspannung bietet das Naherholungsgebiet Seewoog in Miesenbach.