Sichere Stromversorgung durch neues Umspannwerk


Am Freitag vergangener Woche erfolgte in den „Klafterholzwiesen“ in Ramstein der symbolische Spatenstich für das neue Umspannwerk der Stadtwerke Ramstein-Miesenbach. Für voraussichtlich rund 7,5 Millionen Euro wird auf einer Fläche von etwa 6.000 Quadratmetern – davon 2.000 Quadratmeter landespflegerische Ausgleichsfläche - eine Anlage entstehen, die in der ersten Ausbaustufe etwa 18.000 Haushalte mit Strom versorgen könnte. Dies entspricht 40 Megavoltampere (MVA). Die maximale Ausbauleistung wäre sogar doppelt so hoch.

Georg Leydecker, Geschäftsführer der Stadtwerke, konnte neben Bürgermeister Ralf Hechler, Landrat Ralf Leßmeister und Mitgliedern des Aufsichtsrates der Stadtwerke auch Vertreter der beteiligten Unternehmen begrüßen. Leydecker nannte als Grund für den Neubau die deutlich gestiegene Nachfrage nach Strom in den vergangenen Jahren. So habe die Firma Rettenmeier ihre Produktion durch den Ausbau von Sägelinien als auch durch die Produktion von Pellets um fast 30 Prozent erhöht. Dadurch sei der Leistungsbedarf von 5,5 Megawatt (MW) auf 8 MW angestiegen. Hinzu komme der enorm hohe Bedarf für das Logistikzentrum des Unternehmens Amazon, wo spätestens 2015 stufenweise durch die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte und entsprechende Ladestationen 10 bis 15 MW hinzukommen sollen. Dies könne die bisherige Stromübergabestation „Auf der Pirsch“ nicht mehr leisten, die maximal 18 MW bereitstellen könne. Auch für den Bau größerer Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit Größenordnungen von bis zu 30 MW Peak müsse man gerüstet sein.

In den kommenden Wochen und Monaten wird nun das Schalthaus, die Fundamente für die 110 kV-Anlage, Wannen für Umspanner und E-Spulen sowie eine Zaunanlage errichtet und ein 110/20 kV Transformator installiert. Im Oktober soll das Umspannwerk, so der Zeitplan, in den Probebetrieb gehen. Inwieweit dann der geregelte Betrieb aufgenommen wird, hängt nach Aussage Leydeckers davon ab, wie sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur seitens Amazons gestaltet.

Bürgermeister Ralf Hechler lobte als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadtwerke die vorausschauende Planung für die Energieversorgung der Stadt. Das benachbarte Industriezentrum Westrich mit seiner geplanten Erweiterung sowie das Gewerbegebiet Am Wasserturm seien so gut wie voll belegt, was der Stadt Gewerbeeinnahmen von rund 10 Millionen Euro und rund 6.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze beschere. Entsprechend wichtig sei die Sicherung der Energieversorgung für die Zukunft.

Landrat Ralf Leßmeister bedankte sich bei allen an dem Projekt beteiligten Partner, so auch bei der Sparkasse Kaiserslautern, die die Finanzierung übernehme. Die zukunftsweisende Investition mache die Stadtwerke fit für die Zukunft. Leßmeister hob die Bedeutung der lokalen Energieversorgungsunternehmen hervor, die mit viel Ortskenntnis, Zielstrebigkeit und Schlagkraft ihre Projekte vor Ort verfolgten.