Erinnerungen an "80 Jahre Kriegsende in der Westpfalz"


Am 23. April haben Hannelore Bähr, Christine Rutz und Michael Geib auf literarische und musikalische Weise an „80 Jahre Kriegsende in der Westpfalz“ erinnert.

Während sich das offizielle Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa am 8. Mai 1945 ereignete, begann für viele Menschen in der Pfalz das Ende des Krieges bereits früher: Am 20. März marschierten amerikanische Truppen in das zerstörte Kaiserslautern ein und beendeten somit den Krieg für die Bewohner der Stadt. Die drei Vortragenden Hannelore Bähr, Christine Rutz und Michael Geib ließen die turbulenten Zeiten lebendig werden und gaben Einblicke in das damalige Geschehen: Michael Geib trug Texte von Zeitzeugen vor und machte die Geschichte erlebbar. Er berichtete von Zivilisten, die die letzten Kriegstage und den Einmarsch der Amerikaner miterlebten, von Wehrmachtssoldaten, die zum Ende an den Sieg Deutschlands glaubten, sowie von kuriosen Anekdoten wie der Herstellung von „Blutwurst“ – einer Wurst, die zwar den Namen trägt, aber komplett ohne Blut auskommt und stattdessen mit Eichelmehl hergestellt wurde.

Hannelore Bähr präsentierte Auszüge von bekannten deutschen Künstlern wie Erich Kästner, Theodor Heuss und Wolfgang Borchert, die ihre Erlebnisse während des Krieges in ihren Werken festhielten. Diese Texte geben uns noch heute wertvolle Einblicke in die damalige Zeit.

Begleitet wurden die nachdenklichen, manchmal traurigen, manchmal auch hoffnungsvollen Berichte von Christine Rutz am Cello. Mit ihrer Musik schuf sie eine passende Atmosphäre und untermalte die Stimmung der Erzählungen auf einfühlsame Weise.

Obwohl der Zweite Weltkrieg nun schon über 80 Jahre zurückliegt, ist das Thema Krieg in Europa heute so aktuell wie selten zuvor. Das zeigte sich auch an der großen Zahl an Interessierten, die trotz schlechten Wetters den Weg ins Congress Center Ramstein fanden, um den Vortrag zu hören. Fast alle Plätze waren besetzt und die Vortragenden wurden am Ende mit begeistertem Applaus belohnt.